Artikel vom Besuch der Schülergruppe der 2. ZS Hořovice
Artikel vom Besuch der Schülergruppe der 2. ZS Hořovice
VG Gau-Algesheim11.12.2015
„Wir sind ein Europa“
Der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Joachim Mertes besuchte zum Abschluss des viertägigen Besuches der Schüler aus Horovice die Christian-Erbach-Realschule. Dabei wurde auch über die aktuelle Flüchtlingskrise diskutiert.
VG GAU-ALGESHEIM - „Wir sind ein Europa – oder sollten es zumindest sein“, sagte Joachim Mertes. Der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtags und des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz/Mittelböhmen beschloss damit in der Caféteria der Christian-Erbach-Realschule plus den Besuch einer Delegation von Schülern und Betreuern aus der tschechischen Partnerstadt der VG Gau-Algesheim, Horovice. Mit seinen Ausführungen spielte Mertes am Donnerstag auch bewusst auf die zunehmenden Ressentiments einiger osteuropäischer Staaten gegenüber der Flüchtlingsfrage an.
Kindern Zukunft bieten
Was Deutschland denn machen werde, sollten die vielen Flüchtlinge dem Land nun schaden wollen, fragte eine tschechische Neuntklässlerin den Landtagspräsidenten skeptisch. „Wir sind alle Menschen und wollen auch alle sicher leben und unseren Kinder eine gute Zukunft bieten“, antwortete Mertes prompt. Der Strom der Flüchtlinge halte bereits seit einem Jahr an und bislang gebe es sowohl von kriminalstatistischer Seite als auch nach Empfinden der Polizei keinen Anstieg der Kriminalität.
Aber Diskussionen wie diese in der Schule seien aus zweierlei Hinsicht unerlässlich, machte Mertes deutlich: „Zum einen müssen wir miteinander sprechen, um die anderen Meinungen, die es in Europa gibt, zu hören und nachzuvollziehen.“ Zudem sei es nur im Dialog möglich, Europa zusammenzuhalten. Städte- und Schulpartnerschaften, „besonders nach Osteuropa“, seien die Türöffner, um die Wogen im „zerknitterten“ Europa von heute wieder zu glätten. Damit müsse früh begonnen werden.
Neben dem Besuch des Unterrichts in der Realschule standen verschiedene Ausflüge in die Umgebung auf dem Programm. Gutenberg-Museum, Mainzer Coface-Arena und Weihnachtsmarkt sowie der Frankfurter Flughafen durften nicht fehlen.
„Eine schöne und angenehme Begegnung“, zog Schulleiterin Christine Eschborn-Müller eine positive Bilanz des tschechischen Besuchs. „Für uns als Schule war es wichtig, den Gästen unseren Unterricht in verschiedenen Fächern näherzubringen“, betonte Eschborn-Müller. Dabei seien vor allem Musik und Chemie bei den tschechischen Schülern gut angekommen. „Und mich würde es schon interessieren, wie es in der Schule vor Ort zugeht“, deutete die Schulleiterin die Möglichkeit eines Gegenbesuchs in Tschechien an.
„Man sieht immer wieder Unterschiede zwischen dem deutschen und tschechischen Unterricht“, meinte die 26-jährige Lehrerin Anna Sedlakova. Vor allem die Intensität, mit der die Gau-Algesheimer Schüler derart aktiv am Unterricht beteiligt würden, sei in Tschechien so noch nicht üblich, ergänzte ihre 29-jährige Kollegin Tereza Kalatova. Aber das komme auch langsam, waren sich die jungen Lehrerinnen sicher. Insbesondere Austauschprojekte wie dieses würden dazu beitragen.
Nächster Austausch geplant
Den ersten Kontakt zu Horovice hatten VG-Bürgermeister Dieter Linck und der Erste Beigeordnete Clausfriedrich Hassemer hergestellt. Ausgangspunkt war die bereits seit einem Jahr bestehende Partnerschaft zwischen der VG Gau-Algesheim und der knapp 7000-Einwohner-Stadt Horovice, nach der Binger Partnerschaft mit Kutná Horá die zweite mit einer mittelböhmischen Kommune in Rheinland-Pfalz. Innerhalb des ersten Jahres gab es bereits mehrere Austauschprojekte.
So waren die Tschechen zum Millennium-Cup in Gau-Algesheim zu Gast. Im Gegenzug fuhren die Gau-Algesheimer zu einem gemeinsamen Feuerwehrlager nach Tschechien. „Das nächste Lager haben wir dann hier bei uns geplant“, gab Hassemer einen Ausblick auf die weiteren Planungen.
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